Danny, this is murder!
IT’S NOT MURDER, IT’S KETCHUP
[Bild: 5lnc5f.png]

Wer träumt nicht davon, sich in schicker Uniform nachts von Versoffenen anpöbeln zu lassen? Sich den Arsch in irgendwelchen Karren abzufrieren und Ommas über die Straßen zu helfen, weil es sonst keiner tut? Wer will schon zu den Coolen gehören, die mit einem Becher Kaffee und in Zivilkleidung beim Tatort ankommen, wenn ihr, also der Pöbel, bereits die Arbeit erledigt habt? Nein, nein! Streifenpolizisten, das sind die wahren Helden der Straße! Denn ohne euch läuft gar nichts: Man denke nur an all die Fußballspiele, bei denen sich Hooligans mal wieder so richtig die Fresse zerstören wollen, oder die paar Ruhestörungen und Delikte von häuslicher Gewalt, die doch nicht angezeigt werden, weil, naja, Unfälle passieren schon mal. Manchmal, wirklich ab und zu, ganz selten und aus Versehen, kann einem da auch schon einmal die Hand mit dem Schlagstock ausrutschen. Ihr seid ganz harte Kerle – und Frauen! – und auch wenn ihr alle ziemlich unterschiedlich seid, reißt ihr euch zusammen. Man ist ein Team, geht für die Anderen durch’s Feuer. Solange die halt nicht aus der Reihe tanzen.

Bailey Knight
[Bild: Ennis_Lloyd_Gesuch_03.png]
David Tennant | 45 Jahre
Wäre das hier einer dieser Krimis, die nachts auf ZDF Neo laufen, endlose Wiederholungen der schönsten britischen Serien, dann müsste Bailey entweder verwitwet und depressiv oder aber cholerisch und depressiv sein. Ist er aber nicht. Tatsächlich ist der Vorgesetzte des ganzen chaotischen Haufens glücklich verheiratet – und das schon seit Jahren! – und Vater von ein paar Blagen, die ihm auch nur minimalst auf die Nerven gehen können. Dafür trägt er immer Anzüge und Krawatte, wie sich das nun einmal gehört. Als Chef und Mensch ist er schwer einzuschätzen: Auf den ersten Blick wirkt er freundlich, wenn auch recht distanziert. Man merkt schnell, wer die Zügel in den Händen hält. Auch wenn man immer zu ihm kommen kann, wenn etwas nicht stimmt, so ist Rumheulen nicht! Das kann er gar nicht haben. Der Job ist nichts für Weicheier – egal, welchen Geschlechts – und dass er Sensibelchen höchstens zum Frühstück isst, merkt man schon an den Sprüchen, die er ab und zu durch die Gegend schmeißt. Man braucht ein dickes Fell, um mit ihm arbeiten und neben ihm bestehen zu können, aber grundsätzlich ist er ein guter Kerl. Außerdem legt er für jeden seiner Leute die Hand ins Feuer und ist auch gerne bereit, dies vor Vorgesetzten zu tun.

Daniel Moss
[Bild: Ennis_Lloyd_Gesuch_02.png]
Norman Reedus | 34 Jahre
Ist auch nicht normal, wie viel dieser Kerl lacht! Vielleicht ist das einfach ein Schutzmechanismus, weil er das größte Resting Bitch Face der Welt hat – und irgendwie immer wie ausgekotzt aussieht, sobald er die schmalen Lippen mal nicht zu einem Grinsen verzieht. Daniel nimmt es mit Humor, wie das meiste im Leben. Gut, bestimmte Verhaltensweisen treiben ihn die Wände hoch: Besoffene, Wichser, Leute, die anderen Gewalt antun, Drogendealer, eben die ganz normale Scheiße unter seinem Schuh. Aber immerhin, niemand lächelt so charmant wie Daniel, wenn er dir die Faust in den Solar Plexus rammt und du zu Boden gehst. Er ist der Mann für’s Grobe und auf eine Art gerissen, die Privatschule und Universität niemals unterrichten könnte. Da wird nicht viel gefragt, keine Zeit für diplomatisches Gelaber, da werden Dinge in Angriff genommen und erledigt. Wer will sich schon mit Grauzonen auseinandersetzen, wenn man stattdessen eine schöne schwarz-weiße Welt haben kann. Wir sind die Guten. Und das ist auch gut so. Seine Witze sind so schlecht, dass es einem die Nägel zusammenrollt, aber irgendwie ist es doch niedlich, wie er am lautesten darüber lacht. Seine Frau hält es nun auch schon seit fast zwanzig Jahren mit ihm aus: Sie muss die Ruhe eines Buddhas haben. Gleichzeitig schaffen sie es auch, die fünf Kinder irgendwie am Kacken zu halten, was ja ohnehin sehr bewundernswert ist. Fakt ist: Sobald die Sonne scheint, selbst bei Minusgraden, schmeißt Familie Moss die besten BBQs in ihrem kleinen Garten, die man sich vorstellen kann.

Kian Storey
[Bild: Ennis_Lloyd_Gesuch_01.png]
James McAvoy | 36 Jahre
Der sieht schon aus wie’n Arschloch! Da kann man noch so sehr gegen Schubladendenken und Vorurteile protestieren, manchmal, zumindest ab und zu, sind die auch einfach wahr. Kian ist Schotte: Überraschung! Der Akzent ist so stark, dass man ihn meistens eh nicht versteht – seine Tonlage macht es aber unangenehm schwierig, bei dem Gelaber auch einfach mal auf Durchzug zu schalten. Und labern tut der Polizist gnadenlos viel. Da wollen nicht mehr nur die Bösewichte, die er regelmäßig in den Knast bringt, ihm gerne das hämische Grinsen aus der Fresse schlagen. Auch der eine oder andere Kollege entdeckt plötzlich ungeahnt gewalttätige Seiten an sich. Er ist eben ein ganzer Kerl: Mit losem Mundwerk, idiotischen Anzüglichkeiten, angeranzter Lederjacke und einem Hang zu etwas zu viel Alkohol, den er sich nach jeder Schicht in seinem Lieblingspub hinter die Binde kippt. Der Blick jeden Morgen in den Spiegel ist auch nur mit dem ersten Bier zu ertragen – das sorgt auch für weniger zittrige Hände. Aber hardboiled detectives sind sowas von out und langweilig! Die Bekämpfung des harten Klischees ist aber nicht der Grund, wieso er noch oder wieder bei seiner Mutter wohnt: Bei der wurde Schizophrenie diagnostiziert, da war Kian gerade mal sieben Jahre alt. Wirklich weggekommen ist er nie. Die Frau braucht jemanden, weil sie’s alleine nicht packt, trotz Klinikaufenthalten und Medikamenten. Und vielleicht, ganz vielleicht ist er doch nicht so sehr Arschloch, wie er glauben lassen will.

Jake Spencer
[Bild: Ennis_Lloyd_Gesuch_05.png]
Eddie Redmayne | 29 Jahre
Anders als sein Partner Kian ist Jake der Liebling der Ommas und Mammas und deren Töchter sowieso. Immer mit einem sympathischen, anziehenden Lächeln auf den Lippen, mit charmanten Sommersprossen und funkelnden Augen läuft der Jüngste des Teams durch die Gegend, als warte die Welt nur darauf, von ihm erobert zu werden. Man kann ihn nicht mal scheiße finden, weil er einfach so unfassbar nett ist. Wenn die Kacke am Dampfen ist, springt Jake gerne ein und löscht das Feuer. Außerdem hat er immer ein offenes Ohr und ist auch an der Bar ein ausgezeichneter Saufpartner. Jeder, auch Opfer und Täter, erzählt ihm bereitwillig sämtliche Geheimnisse, die er alle abspeichert, um sie irgendwann einmal zu gebrauchen. Denn Jake ist clever und er ist skrupellos. Der Traum aller Schwiegermütter weiß genau, wie man Menschen auf leise Art gegeneinander ausspielt und wie gut es ist, wenn einem ein anderer noch einen Gefallen schuldet. Von allen Bullen der Welt, würde man es Jake am wenigsten zutrauen, käuflich zu sein. Und das nutzt er gnadenlos aus. Während er dem einen Kind noch mit einem vertrauensvollen Zwinkern einen Luftballon in die Hand drückt, streckt er die andere hinter seinem Rücken aus, um sich von dem einen oder anderen Drogendealer bezahlen zu lassen.

Ennis Lloyd
[Bild: Ennis_Lloyd_Gesuch_04.png]
Ysham Jackson | 30 Jahre
VERGEBEN
Was für’n Pech! Als es darum ging, die Minderheitenkarten zu verteilen, hat Ennis direkt den Jackpot gezogen: Schwarz und schwul. Und dann auch noch in einem Job, bei dem es immer noch um Männlichkeitsbilder aus dem vorigen Jahrhundert geht. Die Kommentare zu seiner Hautfarbe nerven, aber über die kleinen Spitzen kann man hinwegsehen. Ist ja alles nur ein gegenseitiger Schlagabtausch, Schelm ist, wer Rassismus vermuten würde. Wenn man allerdings selbst ein massives Problem mit der eigenen Sexualität hat, kommt um ein problematisches Leben nicht herum. Andererseits hat Ennis das Schrankschwulsein seit seiner Jugend perfektioniert, sodass kein Schwein auf der Arbeit oder in seinem Privatleben auf die Idee kommen könnte, einer echten Schwuchtel gegenüber zu stehen. Das sorgt natürlich nicht gerade dafür, dass der Kerl hier viel zu lachen hat. Aber ehrlich, da muss echt einiges passieren, damit sich mal so etwas wie ein Schmunzeln auf seine Lippen stiehlt. Mit so viel verbissener Ernsthaftigkeit können nur wenige umgehen, dazu noch diese verfluchte Sturheit und einen leichten Hang von Überkorrektheit mit zwischenzeitlich aggressiven Aussetzern. Besonders viel zu erzählen hat er privat auch nicht: Sein Leben besteht aus Arbeit und Sport und seiner Freundin, die sich derzeit in einer Klinik befindet, sowie den wochenendlichen Ficks in irgendwelchen Darkrooms. Das ist alles so deprimierend, da verkneift man sich die Frage „Wie geht’s?“ am besten gleich. Zumal er wahrscheinlich ohnehin nur mit den Schultern zucken und ein trockenes „Läuft.“ erwidern würde.

Sonstiges Gelaber
Tja, was soll ich dazu noch sagen? Wenn du Bock hast, einem dieser Idioten Leben einzuhauchen, dann brüll einmal laut AAAAAAAAAAAAAAAAAH und schieß dreimal in die Luft! Spricht dich hingegen keiner der Soziopathen an, bin ich nur ein bisschen beleidigt und wäre trotzdem glücklich über polizeilichen Anschluss in welcher Form auch immer. Avapersonen und Namen und Alter sind natürlich nicht in Stein gemeißelt – es wäre jedoch schön, wenn die angedeuteten Charakterzüge übernommen werden, sonst hätte ich mir die Arbeit (und Blut, Schweiß und Tränen) nämlich sparen können. Es würde uns sehr freuen, ein verzweifeltes Schreien zu hören und zusammen die Straßen Manchesters wieder ein wenig sicherer zu machen!