Nora (oder Norah - sie und ich, wir stehen noch in regen Austausch über die Schreibweise ihres Namens) hat es geschafft. Raus aus dem Council Estate, raus aus der winzigen Wohnung, die sie sich mit drei Geschwistern und ihrer Mutter teilen musste. Der Mutter, von der sie sich nie verstanden gefühlt hat … etwas, das bis heute anhält und absolut auf Gegenseitigkeit beruht. Nora und sie scheinen einfach nicht die selbe Sprache zu sprechen (was sie insbesondere als junges Mädchen zu Überlegungen darüber verleitet hat, wer und wie eigentlich ihr Vater sein mocte, denn von irgendwem musste sie ihre Feingeistigkeit schließlich geerbt haben). Mit der ersten Möglichkeit, die sich geboten hatte — dem Studium — war Nora dann gegangen. Hat‘s an eine Uni geschafft und Literatur studiert, war ein Jahr in Frankreich und hat schließlich sogar einen guten Job in London ergattert. Sie hätte den Akzent los und ein london girl werden können, de Vergangenheit Vergangenheit sein lassen. Über ihre Herkunft spricht sie ohnehin ungern und wenn, dann schwingt immer eine gewisse Scham mit. Kommt oft einfach nicht so gut an in den Kreisen, in denen sie unterwegs ist.
Aber seit drei Jahren ist sie trotzdem wieder hier. Manchester scheint sie nicht freigeben wollen … aber vielleicht ist es auch Nora, die sich eben nur hier verwurzelt fühlt. Sie arbeitet als Lektorin in einem kleinen Independent-Verlag, der neben den Übersetzungen fremdsprachiger Gegenwartsliteratur auch die Werke regionaler Autoren verlegt. Bücher waren schließlich schon immer ihr Ding, ein Ausweg, wenn ihr alles andere über den Kopf wuchs. Und das tat es ziemlich häufig. Nicht, weil andere viel von ihr verlangten, sondern weil Nora die Eigenart hat, alles zu ihrer Aufgabe zu erklären, wenn es niemand anderes macht. (Und sich dann geschasst zu fühlen, wenn ihr Gegenüber so gar nicht an ihrer Hilfe interessiert zu sein scheint oder sie gar ablehnt. Dabei will sie doch nur helfen!)
Sie ist mitfühlend, so sehr, dass ihr eigenes Wohlbefinden von der Stimmung anderer abhängt. Sie ist gern unter Leuten, hängt dann aber oft etwas verträumt ihren eigenen Gedanken hinterher. Trotzdem erledigt sie Dinge, erstaunlich strukturiert und effizient. Außer das mit den Männern, das klappt irgendwie nicht. Verliebt sich ständig in die ‚falschen‘ — nicht unbedingt stereotype Bad Boys, aber immer in jene, die zu viel Ballast mit sich herum tragen. Kein Wunder, dass sie bei all den nie besonders lang anhaltenden Beziehungen manchmal befürchtet, sie sei ihrer Mutter ähnlicher, als ihr lieb ist. Und ebenfalls kein Wunder, dass sie ausgerechnet von Lysander hin und weg ist.
Aber seit drei Jahren ist sie trotzdem wieder hier. Manchester scheint sie nicht freigeben wollen … aber vielleicht ist es auch Nora, die sich eben nur hier verwurzelt fühlt. Sie arbeitet als Lektorin in einem kleinen Independent-Verlag, der neben den Übersetzungen fremdsprachiger Gegenwartsliteratur auch die Werke regionaler Autoren verlegt. Bücher waren schließlich schon immer ihr Ding, ein Ausweg, wenn ihr alles andere über den Kopf wuchs. Und das tat es ziemlich häufig. Nicht, weil andere viel von ihr verlangten, sondern weil Nora die Eigenart hat, alles zu ihrer Aufgabe zu erklären, wenn es niemand anderes macht. (Und sich dann geschasst zu fühlen, wenn ihr Gegenüber so gar nicht an ihrer Hilfe interessiert zu sein scheint oder sie gar ablehnt. Dabei will sie doch nur helfen!)
Sie ist mitfühlend, so sehr, dass ihr eigenes Wohlbefinden von der Stimmung anderer abhängt. Sie ist gern unter Leuten, hängt dann aber oft etwas verträumt ihren eigenen Gedanken hinterher. Trotzdem erledigt sie Dinge, erstaunlich strukturiert und effizient. Außer das mit den Männern, das klappt irgendwie nicht. Verliebt sich ständig in die ‚falschen‘ — nicht unbedingt stereotype Bad Boys, aber immer in jene, die zu viel Ballast mit sich herum tragen. Kein Wunder, dass sie bei all den nie besonders lang anhaltenden Beziehungen manchmal befürchtet, sie sei ihrer Mutter ähnlicher, als ihr lieb ist. Und ebenfalls kein Wunder, dass sie ausgerechnet von Lysander hin und weg ist.
Ich bins, Elli, die Dritte im Bunde (monatlich schreibend, ca. 2500 bis 5000 Zeichen, vielleicht auch mehr) und ich hab Nora im Gepäck, die sich in Zukunft mit dem dynamischen Duo da oben herumschlagen auseinandersetzen darf. Durch ihre Interessen und ihren Job ist sie auch eher im Kulturbereich unterwegs (vielleicht sogar als Teil einer Laientheatergruppe oder im Chor?), kann aber ihre lower class Wurzeln auch nicht so ganz abschütteln. (Ihren familiären Background habe ich zwar angeschnitten, wäre da aber flexibel, falls jemand zufällig auf der Suche nach einer Schwester, Cousine oder vielleicht sogar Tochter wäre? Könnte mit außerdem gut vorstellen, dass Nora in einer WG lebt (weniger Miete = mehr Geld für Theaterbesuche) … und auch ihre zahlreichen Exs wären möglicherweise ein Anknüpfungspunkt.
Ja, ansonsten bleibt mir nur zu sagen, dass ich mich drauf freue, dieses Pflänzchen hier in Manchester einzutopfen. (Und sie sieht vielleicht zart aus, aber sie ist zäh wie ein Wiesenkraut!)
Ja, ansonsten bleibt mir nur zu sagen, dass ich mich drauf freue, dieses Pflänzchen hier in Manchester einzutopfen. (Und sie sieht vielleicht zart aus, aber sie ist zäh wie ein Wiesenkraut!)