you know, there are a million of trillion
und gut die Hälfte davon ist sicher um ein Vielfaches einfacher zu mögen, als Alwin. Schrecklich verwöhnt, unausstehlich arrogant, unverschämt talentiert - Ein typisches Vorstadtkind der englischen Mittelschicht. Selbstverliebt mit seinem grandiosen Intellekt kokettierend, eitel in vollkommener Selbstgerechtigkeit stolzierend und bereits zu Universitätszeiten unverfroren sein Äußeres ausnutzend. Doch im Gegensatz zu seinen Frühzwanzigern, in denen er sich tatsächlich aus Faulheit und purer Arroganz heraus, auf seinem Talent ausruhte und dieses nur halbherzig wirklich herausforderte und formte, da sich alles als everything is coming easy für ihn gestaltete, ist er heute zumindest, was seine Kunst anbelangt, deutlich ehrgeiziger und strebsamer geworden. Nur bescheiden, das ist er bis heute nicht. Er fordert alles für sich ein und gibt sich überhaupt nicht mit Zweitklassigkeit zufrieden. Der Ausspruch: Dabei sein ist alles, kann für jeden anderen seine Berechtigung haben - Für Alwins Stolz ist es ein Todesurteil. Nichts kränkt ihn so herb und so tiefgreifend, wie Zurückweisung, oder seinen Willen nicht zu bekommen. Schon mal ein Kind erlebt, das sich im Supermarkt auf den Boden wirft, weil es keinen Lolli bekommt? That's Alwin! Nur eben nicht mehr in der Gestalt eines 5-Jährigen, sondern mit Mitte 30, dennoch immer noch immature.
Mit grenzenlosem Zynismus, hoher Auffassungs- und Beobachtungsgabe ausgestattet und dementsprechend quick to insult. Er beleidigt jedoch nie geschmacklos, bedient sich nur selten Schimpfwörter und würde damit in Gefahr laufen, sich selbst zu entwürdigen. Seine Wut entlädt sich durch zielgerichtete und verletzende Aussagen, durch den Angriff auf den Stolz seines Gegenübers und das schamlose Ausnutzen von Schwäche. Ein Hoch auf die Arroganz des Intellekts!
Vereinfacht gesagt, könnte man diese abstoßenden Charaktereigenschaften einfach der viel zu Rate gezogenen und daher absolut nichtssagenden Künstlerseele zuschreiben. Sensibel, was seine Kunst betrifft, ist er bei Weitem jedoch absolut kein romantischer oder gar armer Poet. Er ist leidenschaftlich daran interessiert, besser zu werden, was ebenso für ihn bedeutet - Besser als der kümmerliche Rest, der sich Schauspieler, Theaterregisseur, Intendant, oder sonst etwas schimpft und seiner Meinungsblase nach nicht ansatzweise das nötige Können und Talent mitbringt und er scheut sich nicht, dies auch up-front mitzuteilen, denn als Künstler ist er selbstbewusst und von seinem Können überzeugt genug, um kein Mitleid zu erregen. Für jene Menschen zumindest, die sonst nicht viele Künstler kennen. Denn hinter dem sullen look des Briten, der ein wenig an J.D. Salingers Romanheld Holden Caulfield aus Der Fänger im Roggen erinnert, verbirgt sich die tief empfundene Angst, nicht gut genug zu sein und dagegen helfen auch keine Awards, oder herausragende Kritiken. Diese nimmt Alwin zwar zur Kenntnis, von Unbekannten sind sie ihm allerdings nicht sonderlich wichtig, da er einfach davon ausgeht, dass jene, die ihn nicht kennen, oder von Kunst im Allgemeinen und von Theater im Speziellen nichts verstehen, natürlich seine Arbeit bewundern und ihn herausragend in seinen Rollen finden.
Er braucht die Bewunderung und Anerkennung von Menschen, die er selbst für herausragend in ihrer jeweiligen Mattiere hält, die er schätzt und selbst bewundert. Das macht ihn allerdings easy to toy with und ähnlich schnell obsessive, wenn eine ihm wichtige Person ihm ihre Anerkennung und Zuneigung schenkt. Blind verrannt in seiner Geltungssucht, fällt Alwin zumeist nicht einmal auf, wenn er manipuliert wird und ist ebenso easy to be intoxicated, wie er sich unheimlich schnell in jemanden vernarrt. Es hat allerdings auch seine guten Seiten für Alwin, denn nicht nur hat er dadurch über die Jahre seiner compulsive crushes jede Menge einflussreicher Menschen kennengelernt, die ihn unterstützt und geformt haben, sondern ebenso ein breites Sammelsurium an Wissen über diverse Bücher, Kunstrichtungen, Gemälde, Musik und Theaterskripte gesammelt, da er sich zugänglich und interessiert für die Interessen der Personen zeigt, für die er in irgendeiner Form Sympathien hegt, die sich eigentlich immer in starker Zuneigung niederschlagen und in stiller Eifersucht, wenn das Objekt seiner intellektuellen (zumeist auch sexuellen) Begierde ihm nicht die Aufmerksamkeit widmet, die er meint, verdient zu haben.

different fishes in the sea


Hallo! Nachdem ich nun schon ein paar Tage um euer Forum herum getigert bin, wollte ich einfach mal mein Glück versuchen und euch einen meiner Lieblingscharaktere vorstellen um mal zu schauen, ob dieser denn ein Zuhause bei euch finden könnte.
Ursprünglich war Alwin mit seinem besten Freund konzipiert, der de facto so etwas mimte, wie seinen Lebensretter. Was bedeutet, er hat sich um Rechnungen gekümmert, seine Wäsche gewaschen, aufgepasst, dass Alwin sich nicht nur von Süßigkeiten ernährt und die Menschen um sich herum nicht so sehr mit seiner Unausstehlichkeit in den Wahnsinn treibt, dass diese sich verbünden um ihn in die Themse zu schubsen, denn ursprünglich kommt Alwin aus London, hat in Oxford Schauspiel studiert (Theater) und bildet sich unheimlich was auf seine Bildung ein. Was er jedoch nicht kann ist, den Alltag zu bestreiten. Damit ist er heilos überfordert, obgleich er im selben Atemzug unendlich verzogen ist. Ich will euch gar nichts vormachen und es ist sicherlich auch schon angeklungen: Alwin ist kein einfacher Charakter und am Besten mit einem Wort zu umschreiben: Katze. Er jammert, wenn er nicht regelmäßig gefüttert wird (aber kein Gemüse!) Er hasst Gemüse, insbesondere Brokoli und jeder, der versucht ihm diesen unterzujubeln, lernt eine andere Seite von ihm kennen: Unverschämte Theatralik, die nicht davor zurückschreckt, sein Gegenüber bis auf die Knochen zu blamieren. Er hat schon vielen Menschen unterstellt, sie hätten ihn vergiften wollen und wer Alwin näher kennt, der wird diesen Wunsch sicherlich mehr als einmal verspüren. Er findet alles immer ganz schrecklich doof und hat die Angewohnheit, Ideen in einer Nacht und Nebel Aktion zu treffen - Er wollte mal aufs Land ziehen, nachts um 02:37 Uhr, weil er eine Reportage über Schafe gesehen hat und just entschied, er mag Schafe. Genauso lang, bis er feststellte, dass er Schafe eigentlich überhaupt nicht mag und dann sind alle um ihn herum schuld, die ihn nicht von dieser absurden Idee abgehalten haben, denn sie hätten wissen müssen, dass Alwin Schafe hat noch nie leiden können. Sein bester Freund hätte es gewusst!
Und das bringt uns zu einem rießigen Makel von Alwin: Er liebt genau eine einzige Person und die heißt "bester Freund". Während dieser gar nichts falsch machen kann, können alle anderen um ihn herum schlichtweg nichts richtig machen und Alwin wird nie müde, dies jene wissen zu lassen. Er lässt sich ein "Nein" nicht gefallen, außer es kommt von seinem besten Freund und eigentlich weiß niemand so genau, wie es Alwin jemals geschafft hat, überhaupt irgendeinen Menschen dazu zu bringen, mit ihm befreundet zu sein. Geschweige denn, sich um ihn zu kümmern, denn Alwin braucht wahnsinnig viel Aufmerksamkeit. Von jenen, die er mag; aber erst recht von jenen, die sich seiner verpflichtet fühlen, weil Alwin sicher gestellt hat, dass sie sich ihm gegenüber verpflichtet fühlen.
Und nachdem ich jetzt so viel schlechtes über meine Knutschkuller verloren habe, jetzt ein paar Gründe, wieso er eigentlich sehr toll ist: Man kann ihm trotz allem nie (kaum, also selten) böse sein, denn bei aller Manipulation und Theatralik, hat Alwin eine Eigenschaft, die das alles wettmacht: Kindliche Naivität. Er ist einfach putzig. So lange man ihn nicht anfasst, denn "no touchy, touchy. He hates being touched." Ne, also wirklich, ohne Witz: Alwin ist auf eine skurille Weise ein sehr netter Charakter (versprochen!), allerdings wird es Zeit, dass er lernt auf eigenen Beinen ohne seinen besten Freund zu stehen, was ungefähr so viel heißt:
Der Erste, der den Fehler macht, nett zu ihm sein (es reicht aber auch, wenn es die erste - männliche - Person ist, die er sieht; hier reicht auch der Taxifahrer), wird ihn nie wieder los. Nett, im Sinne von: Nachgiebig, rücksichtsvoll, geduldig, nachsichtig, hausmännisch wäre auch noch gut, denn Alwin hat die komische Angewohnheit, sich einzuquartieren (für immer) und da will er schon versorgt sein, während er selbst eigentlich nichts zum Wohlergehen beiträgt, außer die Langeweile zu vertreiben, die einen schon immer geplagt hat. Oh, und derjenige muss auch nicht viel erzählen - Alwin quasselt für 5.

Wie man merkt (hoffentlich) hatte ich für ihn angedacht, dass er von London nach Manchester zieht (es war eine seiner Nacht und Nebel Aktionen) und lernt für 3 Sekunden auf eigenen Beinen zu stehen, bis er eben irgendjemanden trifft, bei dem er entscheidet, dass diese unglückliche Seele nun sein neuer (zweit) bester Freund wird. Die Bekanntschaften desjenigen nimmt er dann auch noch mit um ihnen zu sagen, dass sie ganz furchtbare Freunde sind und sie sich nur niemals nicht einbilden müssen, dass er jemals seine Oreos mit ihnen teilen würde. Das ist seinem neuen besten Freund vorbehalten, aber der will diese sicherlich nicht. Niemals nicht würde er nämlich von Alwin verlangen, seine Oreos zu teilen. Niemals! Und wenn, dann nur, weil es ohnehin schon immer Alwins Idee war, seine Oreos zu teilen. Oh, und er wird eine Anstellung am Theater haben. Oh, und vielleicht kommt irgendwann sein bester Freund nach. Vielleicht. Aber das ist nicht sicher. Bis es so weit ist, geht er jemand anderem auf die Nerven.

P.s.: Sorry for the wall of text! Alwin ist schwer in wenigen Worten zu beschreiben und es gäbe noch so viel mehr über ihn zu sagen, aber das gern in kürzeren Fragerunden. Oder so.

Grüße,
die Tips