Erika Sarr
„I don’t wanna keep waiting around for you”

[gesucht] Das war bei dir ja eher Liebe auf den zweiten, dritten—zwölften Blick. In der Schule war Modou vier Jahre über dir, also eigentlich genau im Fokus von deiner Freundinnengruppe, aber vor allem durch Introversion und generelle Unbeholfenheit aufgefallen. Es braucht ein paar Jahre und einige seiner Heimatbesuche, auf denen er Geschichten aus der Welt mitbringt und (fast interessanter) immer mal auf Gästeliste zu Konzerten einlädt (er beglückwünscht sich bis heute dafür, an den richtigen Stellen im Leben abgebogen zu sein und sich nicht auf mangelhafte Flirtfähigkeiten verlassen zu müssen) – nicht unbedingt charmant, aber irgendwie beharrlich – da hat er sich dir endlich ins Gehirn gepflanzt.
In eurer Beziehung verbindet euch von vorneherein auch Pragmatismus. Modou muss die Welt bereisen, du bist als freiberufliche Autorin sowieso ungebunden und immer auf der Suche nach Inspiration. Also bist du mit ihm mit, erst nach Madrid, dann Paris, Casablanca, Marrakesch—die Liste ist lang. Du hast dann auch die Hochzeit vorgeschlagen, weil’s in manchen Ländern einfach vieles erleichtert hat, aber romantisch war der Gedanke nicht. Dabei war eure Beziehung auch immer eng und lebendig, vielleicht auch befeuert durchs wochenlange Getrenntsein, wenn Modou im Einsatz war. Aber die Abenteuer, die Liebe, die Konflikte, das war alles sehr real und hat vielleicht auch einen Beitrag geleistet zu deinem ersten Bestsellerroman (Modou betont seinen positiven Einfluss gern).
Vielleicht hättet ihr das für immer so weiter gemacht, wer weiß. Aber dann bist du schwanger geworden – nicht ungewollt, nur ungeplant – und hast auf das einzig Vernünftige gepocht: zurück nach Manchester zu gehen, wo die Familie war und Sicherheit; der nachvollziehbare Wunsch nach etwas Stabilität, wenn man ein Baby erwartet, was ziemlich sicher die gesamte Welt auf den Kopf stellt. Modou immer so: Jaja, na klar, kein Problem, ich komm mit. Is er auch. Und dann wieder weg. Du hast ihm dreißigmal gesagt, was du von ihm erwartest und was deine Bedingungen für diese kleine Familie sind – zumal du ja nicht blind bist und über die Jahre schon gesehen hast, wie er immer ernster wurde und verschlossener, immer weniger erzählt hat. Modou jedenfalls hat sich dreiunddreißigmal nicht dran gehalten, die Geburt verpasst wegen Syrien, sich dann paar Wochen auch nur marginal für eure Tochter interessiert, is wieder abgehauen – ja, sei wichtig grad, dass er in Aleppo is, hat er gesagt. Dann soll er halt in seinem scheiß Aleppo bleiben, hast du gesagt und ihm deinen Ring vor die Füße geschmissen.

32 Jahre
freiberufliche Autorin
Manchester


Darius Modou Sarr
“And I don’t want you wasting any more of your time”

Von der Schule spricht er ja nicht gern, aber na klar wusste er von ihrer Existenz. Große Klappe hat er irgendwann gelernt, und dann immer so getan, als brauchte er diesen Anker gar nicht, der ihm Oldham und Manchester war. Aber auf einmal hat er da glänzen können mit seinen Geschichten vom Job; meistens wurd ihm eh nicht geglaubt, aber unterhaltsam war’s allemal. Er hat auch geschworen, dass er vorher noch nie so verliebt gewesen war (stimmt auch) und wie geil war dann die Perspektive, ein Stück Heimat einfach mitzunehmen?!? Sie gibt ihm Kraft, das durchzuziehen, weil auf einmal ist da so viel Wärme und Geborgenheit, wenn er zurückkommt, was auch ernsthaft seine Motivation steigert, beim Arbeiten nicht draufzugehen.
Heiraten, klar, auch ein Gefühl von Normalität. Auf ihren Wunsch hin bleibt die Beziehung und jetzt Ehe offen – versteht er schon, dass sie nicht wochen- bis monatelang als Strohwitwe da rumhocken will und warten wie die sehnsüchtige Geliebte. Tatsächlich bewundert er das sehr, wie resilient und anpassungsfähig sie ist, sich nie beschwert—zumindest am Anfang. Als wäre das ihre Schuld, dass er den ganzen Shit immer weniger gut wegstecken kann, sich heimlich so ne kleine PTBS ranzüchtet und währenddessen so tut, als wär da nichts. Aber sie schreibt doch eh besser, wenn er nicht da ist, sagt sie immer, win—win oder nicht.
Normalerweise freut man sich auch mehr, wenn man erfährt, dass man als Paar ein Kind erwartet, aber ihm kicken da direkt die Ängste, wie soll das alles gehen mit seinem Job?! Versuchen kann man’s ja, wieder von Manchester aus, denkt er, und verändert neben seinem Wohnsitz sonst wenig. Dass Erika das ganz anders gemeint hat, dämmert ihm erst, als sie die Trennung verkündet. Okok, sagt er, als hätt sie ihm zum fünften Mal gesagt, dass er vergessen hat, den Geschirrspüler auszuräumen. Er steckt ja schon länger zu sehr in seinem Kopf und hält’s auch erst mal für eine Phase, hier mit ihren Hormonen und so.
Dann der Angriff, den er dank ca. dreizehn Göttern, an die er nicht glaubt, überlebt, und der darauffolgende Zwangsurlaub. Na auf einmal entdeckt er seine Vatergefühle, weil’s wenigstens irgendeine Aufgabe ist (und ehrlicherweise liebt er seine Tochter schon sehr). Aber er fragt sich auch, was jetzt denn noch ihr Problem ist, wenn er schon wieder hier ist für länger, und warum sie trotzdem in getrennten Wohnungen leben müssen?!

36 Jahre
Krisenfotograf
Oldham


The overload of discontent
The constant burden of making sense

Also, die beiden sind (waren!! Ja doch) ein starkes Paar mit vielen Aufs und Abs, aber definitiv keinem langweiligen Alltag. Darius ist ja echt kein Typ, der laut wird, aber mit Erika hat er richtig streiten gelernt. Leider bringt das in letzter Zeit echt gar nichts, weil er auch ziemlich stur ist und sich schließlich wie ein absoluter Vorzeige-Dad (wenn man ihn fragt) um ihre Tochter kümmert. Nachdem es ihn in Aleppo zuletzt etwas zerlegt hat, wie er euphemistisch sagt, kann er ja auch eh nicht zum Arbeiten weg – also könnten sie das mit der Trennung auch einfach wieder vergessen, weil passt doch jetzt alles?! Glückwunsch, jetzt muss sich Erika nicht nur mit einem anderthalb-jährigen Kleinkind auseinandersetzen, das grade laufen gelernt hat und ständig auf der Flucht ist, sondern auch mit einem 36-jährigen Kleinkind, das einfach die Realität verweigert. Good News: Es kann über kurz oder lang wirklich nur besser werden. Perspektivisch wird Darius wohl doch auch mal über Therapie nachdenken und sich wenigstens die PTBS diagnostizieren lassen. Der ist auch noch nicht lange wieder da (duh) und muss erst mal klarkommen – bisschen ne faule Ausrede einerseits, stimmt auf der anderen Seite aber echt. Auch komplett ungewohnt, dass jetzt alle wieder Mo(dou) zu ihm sagen (eigentlich sein Zweitname), weil man ihn hier so kennt von früher, während er die letzten Jahre hauptsächlich Darius war und sich damit auch deutlich erwachsener gefühlt hat. Achso, Erika fragen, wie's ihr jetzt geht, auch emotional, nachdem er sie mehrfach hat sitzen lassen in richtig üblen Situationen—sorry, was hast du gesagt, er hat seit Kurzem ja auch so nen fiesen Tinnitus haha hat er jetzt gar nicht richtig gehört, was du—

fast geschafft 38
Und jetzt wirklich nur noch drei Wörter, dann bin ich fertig, schwöre! Ich suche also die Ex-Beziehung von meinem Krisenfotografen, der erst relativ frisch (paar Monate) wieder in Manchester ist. Hab schon Bock auf die Ava-Person (einfach weil Donald Glover und Zazie Beetz in Atlanta so ein perfect match sind und mich evtl. mini bisschen inspiriert haben), aber lass natürlich mit mir reden. Beruflich kann sie auch was anderes, dacht nur wär vielleicht praktisch mit der Bewegungsfreiheit. AUCH verhandelbar und vielleicht am Wichtigsten: Was aus denen wird. Ich hab nicht geplant, dass die wieder zusammenkommen, aber wenn sich das plausibel ergibt im Inplay, na wer bin ich, den Charakteren ihren freien Willen abzusprechen. Sonst kriegen sie das getrennt aber auch auf die Reihe mit der gemeinsamen Tochter, Darius sieht das schon irgendwann ein mit der Trennung (aber es wird dauern, funfunfun). Vielleicht hat Erika auch nen neuen Typen später?? Oder sie hat komplett abgeschlossen mit Männer, würd ich ihr auch nicht verübeln. Viele Optionen!! Ich hab jedenfalls Bock auf alles und auf ganz viel plotten und Streit und Liebe (also inplay hauptsächlich, aber WER WEIß 28). Gibt auch anderweitig Anschluss zur Genüge, z.B. Darius‘ Cousin (und dessen Ex), den Ex (meine Fresse, kriegt denn niemand ne Beziehung hin?!) von Erikas Schwester (die NPC ist noch), der gleichzeitig mit beiden gut befreundet ist, und dann noch so ne ganze Bande an Chars, die in Oldham rumhängen, wo ich die beiden ursprünglich platziert habe. Postlänge kurz/mittellang (2.000-3.000 Zeichen) und -häufigkeit so zweimal die Woche bis alle zwei Wochen (ich sag aber auch Bescheid, wenn was is). Hälfte vergessen, egal, niemand liest inzwischen mehr, lass bei Discord reden!!! 38