Hallo, Gast!
Willkommen in Manchester! Zutritt erst ab 18 Jahren, weil unsre Hooligans finden, dass CGI Blut nur auf volljährigen Gesichtern hübsch aussieht. Und mit diesen Anarchos legst du dich besser nicht an, alles, was die tun, ist vollkommen willkürlich, Chaos pur. Die haben sogar unseren Plot verloren. Jetzt sind wir nur noch ein schnödes Real-Life RPG ohne höhere Bestimmung und eventuelle Erleuchtungserfahrungen. Voll langweilig. Und was auch total widerlich ist: diese familiäre Atmosphäre. Was nützt einem die absolute Freiheit im Inplay, wenns außerhalb davon zugeht, wie in nem Pfadfinderferienlager? Hier ist man tatsächlich noch der Meinung Spaß haben zu können, ohne sich gegenseitig auf den Keks zu gehen. Naive Baumkuschler.

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Geschrieben von Joon-Ho Moon - 30.06.2024, 18:54




The constant burden of making sense



Als Kinder von Immigranten kennt ihr das gesamte Portfolio an Klischees, das hat euch einerseits zusammengeschweißt, aber euer sehr unterschiedlicher Umgang damit hat auch immer wieder Gräben zwischen euch geschaffen. Wenn ihr bei euren Eltern in London zum gelegentlichen Abendessen zusammenkommt, spürt ihr trotzdem jedes Mal, wie die engen Wände euch aufs Gemüt drücken und kein Wunder, dass ihr bisschen Distanz zu denen geschaffen habt, emotional wie auch räumlich. Zufall, dass es dann bei euch beiden Manchester geworden ist? Oder vielleicht seid ihr euch doch näher, als ihr manchmal behauptet. Ihr mögt schon viel die gleichen Sachen und müsst zum Beispiel nicht lange diskutieren, welchen Film oder Serie ihr gucken wollt oder welche Snacks es gibt, wenn ihr es mal schafft euch zu treffen. Und wenn ihr redet und gestikuliert, könnt ihr auch nicht abstreiten, dass ihr verwandt seid (wobei Joon noch paar Sachen von seiner Großmutter drin hat, die seine Schwester nicht ganz so gut kennt), und manchmal checkt man als Außenstehende auch gar nicht, worum’s geht. Als hättet ihr eure eigene Geheimsprache, dafür müsst ihr nicht mal koranisch miteinander sprechen.
SOOKIE
32 JAHRE
Die kleine Schwester und das brave Mädchen – also zumindest Letzteres hast du deinen Eltern sehr schnell klargemacht, dass du es ganz sicher nicht bist. Die waren aber auch verwöhnt von einem sehr unkomplizierten Erstgeborenen und sagen immer, dass man dir das anmerkt, dass du nicht in Südkorea geboren bist wie dein Bruder. Die haben dir als Kind auch immer mal noch was von komischen Geistern erzählen wollen, wenn du nicht gehört hast, und was bei Joon noch geholfen hat, hat dich dann ganz schnell aus dem Haus getrieben (irgendwie auch eine Form von Exorzismus). Mit 12 bist du das erste Mal abgehauen und hast es bis nach Brixton geschafft, wo dich eine Freundin deiner Eltern aufgegabelt und wieder nach Hause gefahren hat. Es hat dich immer schon genervt, dass Joon Zuhause ‘s Maul nicht aufbekommen hat, auch wenn er dich draußen schon auch vor den Typen beschützt hat, die euch auf dem Weg zur Schule aufgelauert haben (also er hat sein Gesicht hingehalten, damit du abhauen konntest). Ihr könntet echt unterschiedlicher nicht sein und du schwankst auch immer zwischen heimlicher Bewunderung für Joon, der sein Leben so für sich sortiert hat, und möchtest ihm gleichzeitig so häufig in den Arsch treten, dass der mal so’n bisschen mehr aus sich rauskommt. NAJA, aber dir geht’s gut, ihm geht’s gut, ihr macht so euer Ding und versteht wenigstens gegenseitig das familiäre Trauma.
JOON-HO
36 JAHRE
PARAMEDIC
Statt sich einfach einen neuen Namen auszusuchen, wie seine Schwester es getan hat, buchstabiert der immer noch dreimal am Tag, wie er heißt. Statt mit den Eltern zu streiten, lügt er einfach und denkt sich gelegentlich Beziehungen mit koreanischen Frauen aus, weil der würd sich lieber erschießen als seinen Eltern von seinen männlichen (Ex)Partnern zu erzählen. Hat er ja zum Glück eh nicht zu viel Zeit für, also weder für die Partnerschaften noch für die Telefonate mit den Eltern, weil er 12-Stundenschichten als Sanitäter schiebt und einfach in diesem Beruf sein Zuhause gefunden hat. Darum kann er auch schön seine Routinen aufbauen und ist damit echt ziemlich zufrieden. Zufrieden sein reicht ihm eben auch – und er lässt sich da auch wirklich nicht gern reinreden von irgendwelchen Leuten (oder der eigenen Schwester), die meinen, da noch irgendwas rausholen zu müssen. Na wenigstens kann er die (seine Schwester) ab und an mit einer mittelmäßig aufregenden Grindr-Anekdote befrieden. Heimlich glaubt er ja, dass er ihr schon einiges vom Leib gehalten hat, weil die Eltern einen beträchtlichen Teil von Ansprüchen und Wünschen an ihm abarbeiten hatten können – aber solche Diskussionen macht er auch nicht freiwillig auf.


The stories that you're juggling



Hellooo also ja, diese Schwester hätt ich gerne aktiv in Joons Leben, weil ich stell sie mir so fun vor, das könnte der echt gebrauchen. Also der hat schon viele fun Freund*innen, so is nich, wirklich ganz so boring wie sie immer behauptet, ist der gar nicht. Aber genau dieses, ich stell mir deren Dynamik zwischen cute und nervig vor und wenn das mal nicht die Beste aller Kombinationen ist?! Ich hab sie echt ganz freigelassen von Job und Sonstigem, weil das ist mir ziemlich Wurst, nur Spaß soll die machen (dir und mir und generell). Ava absolut verhandelbar, klar. Ich plan gern viele schöne Dinge mit dir, hab Bock auf Plotten immer, und poste so zwischen einmal die Woche bis alle zwei Wochen bzw. pass mich da auch bisschen an deine Aktivität an. Genauso mit der Postinglänge, aber viel mehr als 3000 Zeichen bring ich in der Regel nicht aufs äh Tablett (merke grade, dass die Redewendung wirklich in jeder Richtung falsch ist für das, was ich meine und eigentlich „aufs Tapet“ heißt, aber wieder was gelernt und nein, ich schreib das jetzt nicht einfach um). Ich glaub für die Schwester findet sich richtig viel Anschluss im Forum, da mach ich mir zero Sorgen, die sind auch alle nett(!!) und lieb und überrumpeln einen ungefragt mit Ideen, was will man mehr. Komm halt mal vorbeigucken hier in unserem Happy Place in ausgerechnet Manchester, na ist schon nicht zu schlecht da.