Ja fuck: Wenn die Leute in deinem Umfeld wüssten, dass der größte Antrieb in deinem Leben, andere Menschen zu retten, nicht die reine Nächstenliebe ist, die man dir so zugeschrieben hat, sondern die eigenen Dämonen (Thema Schuld und Scham), dann wär's endgültig vorbei und du der Paria, für den du dich insgeheim hältst. Lustig, dass ausgerechnet die Distanz zu deinen Klient*innen dafür sorgt, dass du deine eigenen Gedanken und Gefühle nicht aufs Tablett zu bringen brauchst, aber schade eigentlich, dass du das auch so ins Privatleben trägst und niemanden so richtig an dich heranlässt. Naja. Gibt schlimmere Schicksale, weißt du, und letztlich ist es ja auch egal, wieso du Menschen hilfst, so lange du ihnen hilfst. Neben deinen täglichen normalen Therapiesitzungen, organisierst du auch nebenbei und unentgeldlich mit einem Freund eine Selbsthilfegruppe für Menschen, die Verlust erlitten haben. Das funktioniert sehr gut, wegen deiner warmen Augen, scherzst du, aber vor allem deswegen, weil du den Leuten das Gefühl gibst, sicher bei dir zu sein, und verstanden zu werden (und vielleicht solltest du wirklich nicht so hart mit dir selbst ins Gericht gehen, duh).

Tja, und dann kommt diese auf Krawall gebürstete und (erst auf den zweiten Blick) eigentlich ziemlich traumatisierte Chuck mit der großen Fresse und dem ganz kleinen Selbstwertgefühl in deine Selbsthilfegruppe--- nur um mal zu gucken. Und du denkst dir: Gott sei Dank hat die einen Freund, sonst würdest du dich in die verlieben. Und sie denkt sich: Der muss ja gay sein, wie alle guten Männer, und kann der bitte mal aufhören, sie so durchdringend anzugucken. Eigentlich hat Chuck ja auch gar kein Problem, also klar, ihr damaliger Partner hat sich besoffen umgebracht und sie gleich mitverkrüppelt (wer hat sich diesen Scheiß eigentlich ausgedacht) und seitdem läuft es nicht mehr so gut mit dem Leben, das schon so beschissen in Oldham mit der Junkie Mutter und den tausend jüngeren Geschwistern gestartet hat. Niemand soll wissen, dass sie manchmal drüber nachdenkt, sich über die Balustrade des Balkons zu hieven, und es eigentlich nur wegen ihres Vaters nicht tut, den sie über alles liebt - und okay, auch, weil sie Schiss hat vorm Fallen.

Also keine Sorge, so akut ist der Wunsch auch nicht, aber das alles würde Chuck sowieso nur erzählen, wenn man sie waterboarden würde. Wenn du mal nicht so süß lachen würdest, und ernsthaft wissen wollen, wie es ihr geht, und überhaupt, wer guckt so intensiv und lieb gleichzeitig, und auch wahnsinnig traurig, auch wenn letzteres nur wirkt wie ne Einbildung. Jedenfalls habt ihr super schnell einen Narren aneinander gefressen, aber seid beide zu dämlich, um's zu kapieren. Richtiges Rom-Com Futter halt. Aus unterschiedlichen Gründen und auf unterschiedliche Art fällt es euch beiden schwer, sich zu öffnen. Und dass zu ner Beziehung mit einer Frau im Rollstuhl nochmal ne ganz andere Form von Intimität dazugehört, na geschenkt, jetzt hängst du schon drin und findest es krass (gut).

Was soll ich sagen: Chuck kennt zwar tausend Menschen, die sie lieben (Arif, den du für ihren Freund hältst, as if, und Zahi, ihre beste Freundin Jo und ihre Schwester Murphy), aber Boy, braucht sie Sex--- ich mein, romantische Liebe. Die heilt natürlich nicht alles, aber vielleicht macht sie ein paar Minderwertigkeitskomplexe leiser. Aufgepasst, genannte tausend Menschen sind sehr protective, aber das wird in jedem Fall lustig. Kurz zu mir: Ich plotte gerne (aber nicht übermäßig), poste sehr regelmäßig und bin hier Admina, also muss man mir schon das Forum unterm Arsch abbrennen. Chuck gibt's schon seit vielen Jahren, deswegen bin ich bei der Auswahl eines potentiellen Love Interest sehr fimschig, und brauche auch nen Probepost (und am besten ne PowerPoint Präsi...). Ich lieb Drama im Inplay, aber auch dummen Scheiß. Auf Paul Mescal bin ich schon dolle festgefahren, muss ich gestehen, aber mööööglicherweise lasse ich mich von jemand anderem überzeugen. Hab ich sonst noch was? Bestimmt irgendwas vergessen, aber wenn du Bock hast auf den Sad White Boy, hit me up.